E…ÄHM 2024?

Das Turnier soll schon ein Jährchen her sein? Die Neuauflage des deutschen Sommermärchens in einem fast schon satirisch ähnlichen Ablauf, dass ein ganzes Land vereint dabei zusehen lässt, wie die eigene Mannschaft, mehr oder weniger verdient aus dem Turnier ausscheidet. Dieses mal lässt sich natürlich etwas eindeutiger festhalten, dass das Ausscheiden der Nationalmannschaft deutlich unverdienter gewesen ist, als noch 2006. Dennoch wirkt die Geschwindigkeit und, das eigentliche Wort dass ich suche, die Vergänglichkeit, dieser großen Turniere mittlerweile fast schon surreal. So pompös wie die Ereignisse und Spiele nämlich von den großen Marketingmaschinerien der FIFA und UEFA Artillerie angekündigt werden, so subtil verabschieden sich die letzten Wettbewerbe auch in die Vergessenheit.

Nehmen wir beispielsweise den Blick weg von der vergangenen Europameisterschaft und blicken auf die vergangene Weltmeisterschaft. Standort Qatar 2022 kam weniger für die atemberaubenden Spiele oder Lionel Messis größten Triumph, nicht nur mit der „Albiceleste“, sondern auch in der GOAT Debatte in die Nachrichten, als mehr für die Austragung politischer Zeichen und Werte. Gut, das lag auch an der absurden Kontroversität, mit der dieses Turnier bereits angekündigt und erwartet worden war. Trotzdem habe ich kaum einschneidende Spielszenen im Kopf oder legendäre Momente, die die Fußballwelt so nachgiebig geprägt haben, wie beispielsweise die Holländische Demontage der Spanischen Nationalmannschaft mit Robin Van Persies Flugeinlage. Vielleicht kommt Kolo Muanis Finalfehlschuss dort ran, aber selbst der ist nichts weiter als ein vergessenes Pünktchen.

Auch mit Blick auf das eben gespielte Turnier der Klubweltmeisterschaft, dass abgesehen von fassbarer Monotonie und Stimmungslosigkeit in dem Gastgeberland für die kommende Weltmeisterschaft, nichts anderes gemacht hat, als Geld umzuverteilen und die größten Vereine in Ihren respektiven Ligen, noch mehr von den kleinen Vereinen abzuhängen. Es sah aus wie eine Vorbereitung nur dass für die leeren Stadien und die große Übertragung über DAZN fast eine Milliarde Euro aus Saudi-Arabischen Taschen, in die von Gianni Infantino und Co. geflossen sind.

Wofür das ganze? Warum wird ein weiteres Turnier angepriesen, als ob es besser und noch ereignisreicher werden sollte, als das vorherige, nur um dann von Skepsis und Unvereinbarkeit mit moralischen Werten vor eben schon genannter Kontroversität nur so zu platzen. Gerade mit der Ausrichtung auf die anstehenden Weltmeisterschaften, nächstes Jahr in einem Land das möglicherweise eine so starke Spaltung durchlebt, wie nie zuvor, oder auch die darauffolgende in Saudi-Arabien, welche jetzt schon durch eine fragwürdige Auslosung von großen Teilen bereits als Nachfolger der Weltmeisterschaft in Qatar als nächstes Zeil des Boykotts auserkoren wurde.

Irgendwie Nachvollziehbar.

Weiter
Weiter

WELTKLASSE KREISLIGA