Das ist das Spielfeld und hier wird gespielt!

Warum hatte Trappatoni so einfach fertig? Was bedeutet Calciopoli? Und warum sollte mich das interessieren?

Muss es nicht. Einmal die Woche wird auf dem Spielfeld aber ein neuer Beitrag gepostet, der über alles mögliche gehen kann. Ob du also eine Woche über einen Club aus England oder eine andere Woche über ein Ereignis in den Stadien der USA zu lesen bekommst, erfährst du nur, wenn du regelmäßig vorbeischaust. Habt also viel Spaß an den Artikeln und bereichert euer Fußballwissen!

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FACELIFT

Ok…Der FC Augsburg ist jetzt ein Römerclub und bedient sich der eigenen Geschichte. Aber um ein Image aufzubauen? Um den Eindruck einer langwierigen Tradition zu wecken? Ist das wirklich nur eine Art Treibstoff für die Vermarktungsmaschinerie oder haben die Augsburger wirklich einen für sich realen Draht zu etwas Stadtstolz entdeckt? Auch wenn dem so wäre stellen sich dabei viele Fragen. Warum genau zur Saison 2025 und warum von einem Tag auf den anderen. Neuer Spielertunnel und Trikots mit passenden Motiven.

Aber jetzt mal ernsthaft. Spielt das ganze Rumgespiele mit der sogenannten Vereinsidentität wirklich eine so große Rolle? Man sollte doch mittlerweile verstanden haben, dass etliche Vereine in fast schon abgesprochener Regelmäßigkeit eine neue Geschichte auftischen, als wäre es eine Garderobe und Sie müssten sich das richtige Outfit noch aussuchen.

Gerade die Simplifizierung der Vereinswappen spielt in diesem Zusammenhang auch mit. In Italien haben einige Vereine bereits begonnen einen Wandel durchzuziehen der Sie nun irgendwie aussehen lässt wie Lizenzlose Vereine bei EAFC. Sind die meisten von Ihnen ja sogar.

Für mich sind diese Veränderungen, also die italienischen, die viel größeren Traditionsverluste weil diese nicht darauf aus sind eine Tradition weiterzuführen, sondern eher die bestehende auszuradieren und eine neue einzuleiten.

Nichtsdestotrotz gilt es doch auch solche Sinneswandel der Geschäftsführung zu respektieren und eben auch zu unterstützen. Was wir als Fans nicht alles mitmachen und was uns am Ende nicht alles verkauft wird. Von einem Nachhaltigkeitspfad des Berliner Wegs über ein Facelift to the Point of no Return. Wir machen alles mit und müssen bei diesem neu eingeschlagenen Ideen eben auch bedenken, dass es dabei immer Menschen im Hintergrund gibt, die sich diese Visage ausgedacht haben.

Selbstverständlich darf man sich darüber lustig machen, dass Juventus und Inter Mailand aussehen wie die Logosimplifizierung eines jungen Start-Up Unternehmens aus dem Design Bereich, dass sich überhaupt nicht mit dem jeweiligen Verein auseinandergesetzt hat und den berüchtigten „eigenen Touch“ dazugegeben hat. Oder eben in unserem jetzigen Fall, dass dem FC Augsburg nach ganz schön vielen Jahren eingefallen ist, dass Sie ja eine Verbindung zu den alten Römern besitzen.

Es gilt sich zu amüsieren und es zu akzeptieren, denn wer weiß vielleicht ist als nächstes ja dein Verein dran!

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TOPFSCHLAGEN

„Also dieses neue Format des Europäischen Wettbewerbs geht mir ja dermaßen auf den Keks! Ich will das alte System wieder zurück mit den einfachen Vierer Gruppen und der direkteren Aussortierung“.

Wer diesen Satz nach der allerersten Spielzeit in neuer Auflage immer noch vertritt, wird sich höchstwahrscheinlich niemals in die objektiv positive Entwicklung hineinversetzen können, die der Internationale Wettkampf durch die Einführung der 36 Mannschafts-Saison bekommen hat. Zwar ist diese Entscheidung durchaus auch mit großer Vorsicht, wenn nicht sogar Sorge zu beachten, denn das große Thema der leistungstechnischen Überlastung von Spielern wird dadurch nur noch größer. Aber aus einer ausschließlich Fan orientierten Sicht der Unterhaltung, verspricht dieser neue Modus pure Spannung. Und hält dieses Versprechen auch noch.

Selbst die Verteilung auf die vier Lostöpfe, ermöglicht mit einer Erweiterung der teilnehmenden Mannschaften eine viel ausgeglichenere Vorrunde. Keine Öde Doppel-Demontage von irgendeinem erstmaligen Teilhaber, durch einen Top 5 Club in Hin- und Rückspiel, sondern viel mehr das einmalige Vergnügen überhaupt gegen ein solches Duell sehen zu können. So ein Match-Up führt letztendlich auch dazu mit einer deutlich realistischeren Bewältigungswahrscheinlichkeit in einem, um ein vielfaches wichtigeres Vorrundenspiel. Übersetzt also mehr Spannung durch mehr Leistungsdruck. Denn die Spiele mögen von sechs auf acht gestiegen sein, bringen aber eben auch mehr KO-Faktor in jede Partie.

Ausschließlich Vorteile hat diese neue Auflage ja bekanntlich aber nicht, denn wie bereits angedeutet worden ist, steigt dadurch nich nur der Leistungsdruck, sondern eben auch die Häufigkeit des Abrufs. Es ist wieder eine Vielzahl an Spielen mehr, die vor allem die größeren Vereine mit mittlerweile über 50 Spielen in einer regulären Saison, an die personellen Grenzen bringt. Es hilft nicht mehr Elf der besten Spieler zu haben, du benötigst mindestens 22 um eine Saison mit ein paar Verletzungen auffangen zu können. Die meisten Premier League Kader haben die Anzahl der Kadergröße sogar schon verdreifacht, um diese englische vier- bis fünffach Belastung aushalten zu können. Das hat logischerweise auch einen enormen Impact auf die Spieler und wenn es nicht körperlich ist, dann wird sich das auch psychisch bemerkbar machen. In jedem Champions League Spiel um das eigene Weiterkommen kämpfen zu müssen, um sich dann im Achtelfinale, oder der zweiten Vorrunde, erneut in diese Stresswelt zu begeben.

Es ist aber eben auch der Profisport, der immer mehr professionalisiert und immer weniger differenziert, aber auch das ist ein Thema für ein anderes mal.

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E…ÄHM 2024?

Das Turnier soll schon ein Jährchen her sein? Die Neuauflage des deutschen Sommermärchens in einem fast schon satirisch ähnlichen Ablauf, dass ein ganzes Land vereint dabei zusehen lässt, wie die eigene Mannschaft, mehr oder weniger verdient aus dem Turnier ausscheidet. Dieses mal lässt sich natürlich etwas eindeutiger festhalten, dass das Ausscheiden der Nationalmannschaft deutlich unverdienter gewesen ist, als noch 2006. Dennoch wirkt die Geschwindigkeit und, das eigentliche Wort dass ich suche, die Vergänglichkeit, dieser großen Turniere mittlerweile fast schon surreal. So pompös wie die Ereignisse und Spiele nämlich von den großen Marketingmaschinerien der FIFA und UEFA Artillerie angekündigt werden, so subtil verabschieden sich die letzten Wettbewerbe auch in die Vergessenheit.

Nehmen wir beispielsweise den Blick weg von der vergangenen Europameisterschaft und blicken auf die vergangene Weltmeisterschaft. Standort Qatar 2022 kam weniger für die atemberaubenden Spiele oder Lionel Messis größten Triumph, nicht nur mit der „Albiceleste“, sondern auch in der GOAT Debatte in die Nachrichten, als mehr für die Austragung politischer Zeichen und Werte. Gut, das lag auch an der absurden Kontroversität, mit der dieses Turnier bereits angekündigt und erwartet worden war. Trotzdem habe ich kaum einschneidende Spielszenen im Kopf oder legendäre Momente, die die Fußballwelt so nachgiebig geprägt haben, wie beispielsweise die Holländische Demontage der Spanischen Nationalmannschaft mit Robin Van Persies Flugeinlage. Vielleicht kommt Kolo Muanis Finalfehlschuss dort ran, aber selbst der ist nichts weiter als ein vergessenes Pünktchen.

Auch mit Blick auf das eben gespielte Turnier der Klubweltmeisterschaft, dass abgesehen von fassbarer Monotonie und Stimmungslosigkeit in dem Gastgeberland für die kommende Weltmeisterschaft, nichts anderes gemacht hat, als Geld umzuverteilen und die größten Vereine in Ihren respektiven Ligen, noch mehr von den kleinen Vereinen abzuhängen. Es sah aus wie eine Vorbereitung nur dass für die leeren Stadien und die große Übertragung über DAZN fast eine Milliarde Euro aus Saudi-Arabischen Taschen, in die von Gianni Infantino und Co. geflossen sind.

Wofür das ganze? Warum wird ein weiteres Turnier angepriesen, als ob es besser und noch ereignisreicher werden sollte, als das vorherige, nur um dann von Skepsis und Unvereinbarkeit mit moralischen Werten vor eben schon genannter Kontroversität nur so zu platzen. Gerade mit der Ausrichtung auf die anstehenden Weltmeisterschaften, nächstes Jahr in einem Land das möglicherweise eine so starke Spaltung durchlebt, wie nie zuvor, oder auch die darauffolgende in Saudi-Arabien, welche jetzt schon durch eine fragwürdige Auslosung von großen Teilen bereits als Nachfolger der Weltmeisterschaft in Qatar als nächstes Zeil des Boykotts auserkoren wurde.

Irgendwie Nachvollziehbar.

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WELTKLASSE KREISLIGA

Lieber ins volle Stadion gehen, als ein einziges mal verschwitzte 40-Jährige dabei zu erwischen nach 35 Minuten auf die Auswechselbank zu blicken als wäre es das Elysium.

Der Amateursport ist ohnehin nicht vergleichbar mit der Qualität und der professionellen Kompetitivität der höheren Spielklassen. Hinzu kommt, dass man sowieso lieber eine gut gefüllte Kulisse besucht, statt an schlecht bewässerten Untergründen zwischen Spuck-Attacken und Bierduschen umherzuspringen. Was genau reizt denn die Leute so sehr, diesen Albtraum zu begleiten?

Der als “Halber” getaufte Albtraum, welcher sich im Kopf in Verbindung mit den niedrigsten Spielklassen bildet, heißt Jürgen. Er steht als Platzwart immer neben dem Rasen. Selbstverständlich mit obligatorischen Pils in der rechten Hand. Mit der linken hingegen, werden wild fuchtelnd Anweisungen und Beleidigungen ausgetauscht, als würde er gerade ein Staats-Orchester dirigieren. Es fehlt die Eleganz.

Dazu werden alle Zuschauer die keine regnerischen Maßnahmen getroffen haben und in einem etwa fünf Meter umliegenden Radius stehen, komplett durchnässt nach Hause gehen. Sicherlich auch mit einer kleinen Erkältung.

Viel schlimmer als dieses Spektakel am Spielfeldrand, ist aber das was sich auf dem Spielfeld abspielt. Naja ein wirkliches Spiel ist es nicht ganz. Dort finden sich 11 Männer zusammen, die für die aufzubringende Leistung genau so geeignet wirken, wie ein Vorschlaghammer für eine Zahnpolitur. Der eigentliche Wettstreit, nämlich wer es schafft mit der größten aus dem Trikot lugenden Wampe, die meisten fünf Sprints zu meistern, fällt dabei oftmals in den Hintergrund.

Das darf aber auch mal vorkommen, denn unsere armen Akteure können sich unter der Flut an halb-wissentlich geäußerten “taktischen” Anweisungen überhaupt nicht auf ihre Aufgaben konzentrieren. Abkappen, Seitenwechsel und hinter die Kette. Der spinnt doch. Das müssen die doch alle.

Zur Beruhigung kann man sich dafür aber ein Bier und ein von den Spielerfrauen, am morgen selbst belegtes Brötchen holen, welche dann sogar zu deutlich faireren Preisen als die Bratwurst im Stadion gehen.

Außerdem erlebt man eigentlich ausschließlich auf solchen Fußballfeldern, die wirklich unbefleckte Passion für den Sport. “Audendische Leidenschafd”, um es in den Worten von Loddar Maddhäus auszudrücken.

Jeder Zweikampf und jede Blutgrätsche, kommt mit einer extra Portion Wut und Aufopferung. Ein willensstarker Einsatz, wie ihn sich Felix Magath von seinen Medizinball-tragenden Protegés gewünscht hätte. Auch die vorher angesprochenen fünf Meter Sprints werden selbst nach dem dritten noch nicht aus dem Register der Fähigkeiten gestrichen, sondern trotzig weitergeführt, bis auch die letzte Stelle des Körpers keinen Sauerstoff mehr bekommt.

Aus diesem Grund sieht das Spielfeld, am Ende der 90 Minuten auch so aus als ob sich 22 fast platzende Tomaten, mit der verbliebenen Energie eine Erbse zuspielen. Bonanza!

Jetzt habe ich mich aber genug über die Aussichten und Eindrücke eines sporadischen Ausflugs bei einem Spiel in der Kreisklasse amüsiert, denn eigentlich stimmt das überhaupt nicht.

Davon könnt ihr euch ja dann Sonntag um elf Uhr selbst überzeugen.

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DIESE BLÖDE PAUSE

Das soll es also gewesen sein, ja? wir sollen jetzt wirklich drei ganze Monate warten dürfen, bis wir uns wieder gegenseitig ankeifen und die mannschaft auf dem Platz verdammen können? dafür brauchen wir keine Pause!

Das ist schon irgendwie Blöd das Ganze. Jedes Jahr aufs neue muss man dazu hinzufügen, denn das Gefühl, viel zu schnell vergangenen Spaß gehabt zu haben, kenne ich nur aus einem Sommerurlaub. Dabei hatte das doch alles gerade erst wieder angefangen. Gestern hatte doch Cucurella mit seiner Tintenfisch-Aktion das zweite Sommermärchen ruiniert. Diese verdammten Südländer können ihre Hände einfach nicht bei sich behalten. Oder war es nicht erst gestern, als Kaiserslautern zum achten Mal in der Vereinsgeschichte in Berlin zum DFB-Pokalfinale antrat?

Aber sind wir mal ganz ehrlich, einen Rückblick brauchen wir doch alle eigentlich garnicht. Wir wissen ganz genau, wer in dieser Saison welchen Titel geholt hat und wer sich seine Lorbeeren noch abholen kann. Wir wissen auch wer sich diese Saison zu den ganz großen Größen des Fußballs gestellt hat und leider auch wer von diesem Podest gestiegen ist.

Kann aber trotzdem nicht Schaden einige dieser Dinge noch einmal durchzugehen, vor allem auch aus dem Grund, dass die Pause dadurch ein kleines Stückchen kleiner wird.

Wie wollen wir das ganze aber angehen? Schließlich ist in der Spielzeit 24/25 so viel passiert. So viele Ereignisse, die so viele unserer Fußballherzen zum platzen bringen würden.

Der Hamburger SV ist nach seinen acht Jahren Zweitklassigkeit endlich wieder auf einer Stufe mit den Nachbarn aus Pauli (Entschuldigt Liebe HSV-Fans, der war böse). Köln bringt dazu auch wieder etwas traditionelle Präsenz dazu und füttert das Oberhaus wieder mit etwas mehr Stimmung und Leben! Außerdem hat sich der FC Bayern endlich wieder die Bundesliga geschnappt. Auf Thomas Müllers Abschiedstournee, die ja wirklich alles andere als erfolgreich anfing und mit seinen unangenehm forcierten Witzen auf dem Marienplatz endeten. Thomas Müller halt. Möglicherweise auch die letzte Saison als unangefochtenen Stammtorhüter Manuel Neuer, der sich ja darauf eingelassen hat, in der nächsten Saison einige Einsätze mit Jonas Urbig zu teilen.

Ouh, im Ruhrpott gab es ja auch unglaubliche Dinge zu sehen! Dass Niko Kovac nämlich mitten in der Saison, die auf Rang zehn sitzenden Dortmunder übernehmen und diese bis zum letzten Spieltag noch in die Champions League bringen würde, hatte ich nicht in meinem Bingo. Genauso wenig wie der Relegationsantritt von 12.000 Einwohner Städtchen Elversberg, die in der vergangenen Spielzeit unter Trainer Horst Steffen, dermaßen konstant abgeliefert haben.

Selbst international kommt es eher überraschend ein irgendwie humaneres und de-qatarifiziertes Paris im Champions League Finale gegen ein wiederkehrendes Inter Mailand zu sehen. Das könnte wirklich ein so absurd geiles Finale werden. Unter anderem weil Ousmane Dembélé nicht mehr wie eine viel zu stark wirkende Schlaftablette performt und endlich der vom FC Barcelona gezahlten Ablösesumme von 115 Millionen Euro entspricht. Leider nicht mehr in Katalonien. Ich freue mich trotzdem für ihn.

An spannenden Spielern, hat es eben auch nicht gefehlt. Gerade in Paris hat sich Désiré Doué als absoluter Zukunftsspieler für das Projekt unter Luis Enrique erwiesen. Klappt vielleicht ja sogar besser als mit dem jungen Mann aus Monaco, der nun in Madrid kickt (Ich meine natürlich Mbappé). Auch Lamine Yamal hat, nicht nur seine letzte Saison und den vergangenen Sommer bestätigt, sondern dazu auch noch gezeigt, dass der junge zu so viel mehr fähig ist, als nur von links reinzuschneiden und aufs lange Eck zu gehen. Den Trick von Großmeister-Robben hat er dafür aber schon ziemlich gut drauf.

Selbst in Berlin hat man einen ganz großen kleinen kommen und am Ende auch verabschieden dürfen. Ibrahim Maza gehört halt auch zu meinem Fußballjahr 24/25, und ob ihr wollt oder nicht, der Mann kommt hier mit rein. Die Leute, die die Bundesliga verfolgen, werden sich also nächste Saison an einem für die Hauptstadt wirklich phänomenalen Dribbler und Fußballkünstler erfreuen können. Leverkusen hingegen wird sich über die für Hertha sehr hohe Ablösesumme von 12 Millionen Euro freuen dürfen. Sowas darf man aber auch mal ausgeben, für einen möglichen Wirtz-Ersatz. LOL.

Berlin ist dieses Jahr auch wieder Schauplatz für die These, dass der Pokal eigene Gesetze hätte. Nun sogar mit einer weiteren undenkbaren Quelle, die diese Behauptung so langsam wissenschaftlich verfestigt. Denn das Arminia Bielefeld, nach wirklich absolut schweren und desolaten vier Jahren, in der selben Saison den Aufstieg, sowie den Einzug in das DFB-Pokalfinale sichern würde, ist unfassbar. Zwar steht auch Ihnen mit dem VFB Stuttgart, wie im vergangenen Jahr den Lauteren der B04 im Weg. Aber der Pokal hat ja seine eigenen Gesetze und eine ewig träumen schadet ja nicht, richtig?

Schließlich vergeht dadurch auch die Zeit ein bisschen schneller.

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ROT-GELB-SPERRE!

Wie in einem Zirkus, könnte man die willkürlichkeit der Schiedsrichterlichen Regelauslegung beschreiben. egal ob in Top Spielen oder einem einfachen Spieltag, es ist nur noch verrückt!

So. Ich denke jeder weiß, worum es diese Woche gehen wird. Ich denke auch, dass ich nicht der erste bin, der sich über die Entscheidungen der Offiziellen aufregen möchte. Ich werde auch sicherlich nicht der letzte sein. Man muss einfach nur bei der nächsten örtlichen Kneipentour, auf die richtigen Leute treffen und ein paar Knöpfe drücken. Die Knöpfe sind dann eher gewisse Worte, die dann in dem Fall als Trigger eingesetzt werden können.

Eine kleine Rage-Bait Anleitung möchte ich hier eigentlich ungerne einfügen, aber letztendlich gilt die Umsetzung auf eigene Gefahr. Man frage also einfach einen Bayern-Fan über die Champions League Begegnungen gegen Real Madrid. Oder einen Bundesliga Fan über seine fundierte Meinung zum VAR. Oder auch einfach jeden Deutschen, der am 05. Juli das zeit-anhaltende Handspiel von Paella-Cucurella begleiten durfte, und seinem kongenialen britischen Partner Anthony Taylor noch die besten Grüße ausrichten wollte.

Es ist ein klarer Trend, diese falschen Entscheidungen passieren etwas zu häufig auf diesem Niveau. Das frustrierendere daran ist allerdings, die Kombination aus Vorkehrungen, weiterhin bestehender Inkompetenz und viel zu häufig fehlendem Eingeständnis.

Die Vorkehrungen beispielsweise, sind trotz nun jahrelanger Nutzung und Ausarbeitung sehr oft immer noch unglaublich nutzlos. Der VAR etwa, der seit seiner Einführung zur Saison 2017/18 in der Bundesliga, irgendwie mehr Chaos angerichtet als gelöst hat. Durch zu späte Eingriffe, verpasste Zwischenrufe oder falsche Hinweise. Hierzu kann man am besten ein paar Freiburger befragen, die in derselben Saison aus der Halbzeitpause geholt wurden, um einen Elfmeter gegen sich gepfiffen zu bekommen. Das ist doch absolut absurd!

Generell muss man sagen, dass die Regelauslegungen, rund um den VAR, aber auch alle anderen Teile der Spielbegleitenden Aufgaben, oft missverständlich definiert sind. So darf der VAR nur bei klaren Fehlentscheidungen eingreifen. Wann die Entscheidung allerdings klar falsch ist, ist nicht festgesetzt. Ist eine falsche gelbe Karte oder ein falsch gepfiffenes Vorteil hier der orientierende Faktor?

Ähnlich sieht diese ganze Diskussion auch abseits des VAR, bei der Lieblingsdisziplin von Luis Suarez in Spielen gegen Ghana aus. Dem Handspiel. Das ist oftmals sogar verwirrender als der VAR und um sich an Beispielen nicht satt zu bekommen, möchte ich wieder eine Spielszene aus der Europameisterschaft nehmen. Diesmal aber für die deutsche Nationalmannschaft und gegen den Achtelfinalgegner Dänemark. Joachim Andersen (28), Innenverteidiger des FC Fulham, wurde von einer Flanke aus zwei Metern in der Bewegung mit dem Ball an der Hand getroffen. Klares Handspiel wurde hier erst durch den im Ball eingebauten Sensor erkannt, der die beeinflusste Flugkurve durch die Berührung erkannt hat. Wenn man sich die Situation noch einmal ansieht, wird einem auffallen wie ironisch dieser Entschluss, zu dem eindeutigen Handspiel von Spaniens zweiten Torwart im Viertelfinale wirkt.

Nicht völlig aus der Luft gegriffen, aber dennoch sehr weit hergeholt. Das würden sicherlich nicht nur Dänische Fußballfans nach der Betrachtung dieses Spiels sagen.

Es fehlt also eindeutig eine Linie, die von allen Schiedsrichtern gleichmäßig gezogen wird und solche Fehler nicht mehr passieren lässt. Eigentlich sollte dieses Problem durch den VAR gelöst werden aber naja, dass das nicht wirklich wünschenswert umgesetzt worden ist, oder Früchte trägt, lässt sich erkennen.

Bevor der VAR eingeführt wurde, hatten die Schiedsrichter selbst die Entscheidungsgewalt und trugen bei klaren Fehlentscheidungen die Verantwortung für diese. Für den Fan war das auch eine klarere Schuldzuweisung, da man so ein Gesicht für die innere Unruhe hat. Jetzt richtet sich diese Wut an die Verbände, wie die DFL, die aber auch nicht wirklich etwas unternimmt. Was denn auch?

Sieht also so aus, als ob das ganze erst einmal so bleibt und wir alle wieder ganze 20 Minuten warten müssen, bevor wir uns über das Tor unserer Mannschaft freuen, oder den Bierbecher in Richtung Mittelfeldkreis schleudern dürfen.

Ich rate euch in jedem Fall davon ab, aber die Entscheidung liegt bei euch. Der VAR muss dass dann nur noch einmal überprüfen.

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DER MANN MIT DER GOLDENEN AUGENBRAUE

SIE IST SEINE WAFFE. ALLZEITBEREIT SEINE GEGNER SELBST IN DEN LETZTEN MINUTEN DER SPIELZEIT AUF KOMMANDO ZU DEMONTIEREN. CARLO ANCELOTTI MUSS SEINE AUGENBRAUE NUR HEBEN, SCHON FLIEGEN SEINE SCHÜTZLINGE ÜBER DEN PLATZ UND TREFFEN DAS TOR. ZUMINDEST LIEF ES BIS JETZT IMMER SO…

Don Carlo”.

Ein extrem markanter Name für den Fußballlehrer aus Reggiolo, einer Kleinstadt aus dem Norden Italiens. Etwas über Neun Tausend Einwohner nennen die kleine Gemeinde in der Emilia-Romagna derzeit ihr Zuhause. Sie ist eigentlich recht süß, irgendwie typisch italienisch und zieht sich mit ihrem Marktplatz und der “Rocca di Reggiolo”, der lokalen Festung, entlang einer einspurigen Straße. Keine Stadt für einen Mann von Weltkaliber wie es Carlo Ancelotti ist, möchte man zumindest glauben. Reggiolo liegt südlich des Po’s, Italiens längstem Fluss. Die nächstgrößten Städte sind Modena und Parma, beide etwa 40 Kilometer entfernt.

Entschuldigt diese etwas ausgezogene Erklärung der benachbarten Umgebung, aber sie ermöglichen ein grundlegenderes Verständnis für den Verlauf der Spielerkarriere des jungen Ancelotti. Don Carlo durchlief seine Jugendzeit nämlich in genau jenem Ablauf, nur dass er auf seinem Weg in Richtung Parma abbog und Modena wortwörtlich links liegen ließ (Pun Intended).

Der Durchbruch zu den Profis, gelang ihm bei selbigem AC Parma. Der erste von drei Vereinen, bei denen er über die Spanne von 16 Jahren seine Profikarriere ausleben sollte. Nach drei Jahren und seiner ersten Nominierung für die italienische Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 1979, trieb es Ihn aus Parma in die italienische Hauptstadt, nach Rom. Hier begann Carlo Ancelotti seine unaufhaltsame Jagd nach Titeln und schnappte sich in acht Jahren “Giallo-Rosso” (Gelb-Rot) vier Coppe Italia und seine allererste Meisterschaft. Beachtlich für den Mittelfeldstrategen, der in Parma noch Serie C (dritthöchste ital. Spielklasse) gespielt hatte, und nun in Rom nicht nur zum Stammspieler, sondern im Anschluss auch noch zum Kapitän gereift war.

Auch nach seinem letzten Wechsel, bei dem er Rom verließ, um für seine letzten vier Jahre in der Stadt des Glamours aufzuschlagen, wusste Ancelotti wie es läuft. Als Teil der “Immortali” (Die Unsterblichen), holte er sich gemeinsam mit Franco Baresi, Marco Van Basten und Paolo Maldini (nur um ein paar Namen zu nennen, denn das Milan von damals war eine andere Welt), nicht eine, sondern gleich zwei Europapokale der Landesmeister. Das entsprach damals der heutigen Champions League. Mailand war der Vibe und zu der Zeit die Spitze des Fußballs. Das wusste auch “Il Mister”, der im Anschluss darauf seine aktive Karriere beendete.

Don Carlo dachte aber noch lange nicht ans aufhören, geschweige denn an eine Pause. Carlo Ancelotti zog sich nämlich nicht aus dem Sport zurück, um ein bisschen Abstand zu nehmen oder sich ein wenig Zeit mit der Familie zu genehmigen. Der Mann hatte nur eine Sache im Kopf und das war Fußball. Er hatte sicher noch nicht ausgedient.

Nach seinem Karriereende 1992 auf dem Feld, schwang sich Ancelotti also sofort an die Seitenlinie der italienischen Nationalmannschaft. Wenn auch zuerst nur als Co-Trainer. Aber Hey, ich finde wenn man gerade erst seine Karriere beendet hat, ist so ein Schritt in die “Squadra Azzurra” sicher keine schlechte Idee. Vor allem um auch Jungs wie Cannavaro oder Filippo Inzaghi bei ihren ersten Erfahrungen zu begleiten. Kann man sicherlich so machen.

Die restliche Laufbahn des Mannes, dessen Augenbraue mit jedem Titel an Gewicht zunahm, ist so ikonisch wie sein Foto auf dem Meisterbus nach dem Gewinn der Champions League 2022. Mit Sonnenbrille und Zigarre. Den Carlo ist cool und weiß genau was er tut.

Er hat eben Stil und das nicht nur wegen seines Anzugs, den er zu jeder Begegnung trägt. Ancelotti steht sinnbildlich und repräsentativ für die italienische Art. Der Gegner wird nicht in Pressekonferenzen oder unangebrachten Statements eingeschüchtert, sondern schlichtergreifend durch Leistung auf dem Platz demoliert. Es ging Ihm um das Auftreten auf dem Feld, den Abseits konnte keiner Carlo Ancelotti etwas anhaben.

Insgesamt über 30 Titel holte er sich in seiner Trainerkarriere ab. Ohne die individuellen Auszeichnungen als bester Trainer des Jahres oder ähnliche Trophäen mit aufzuzählen. Der Mann hat Ahnung, vor allem vom Fußball.

Carlo Ancelottis Zeit in Europa scheint nun vorüber. Diesen Sommer wird seine mittlerweile zweite Amtszeit als Technischer Leiter der “Los Blancos” (Real Madrid) zu Ende gehen. Unter den Beiträgen der Medien, welche diese Nachricht aktuell teilen, häufen sich derweil die Meinungen, dass Carlo Ancelotti schon längst hätte aufhören sollen. Dass er zu alt sei und das moderne Spiel nicht mehr verstehe, oder das Real Madrid sogar jemand jüngeres bräuchte, der den typischen neuen Impuls mitbringen sollte. Klare Tendenz geht hier natürlich zum jungen Xavi aus Leverkusen.

Selbst Ancelottis Taktiken werden kritisiert. Die Spiele in der Champions League gelten hierbei als größter Antrieb für die Tiraden. Sowas mitzuverfolgen finde ich persönlich unfassbar bitter, auch wenn ich weiß, dass Ihn das gar kein bisschen interessieren dürfte. Er gehört unumstritten, zu den besten Trainern unserer Zeit und ist dabei auch noch einer der dekoriertesten überhaupt. Ich wollte eigentlich noch das schreiben, was José Mourinho immer predigte und ein wenig Respekt auf den Namen Ancelotti setzen, aber auch das brauche ich sicherlich nicht mehr zu tun.

Wie geht es für Don Carlo also weiter? Der denkt selbst mit seinen 65 Jahren noch nicht ans aufhören und wird nun sehr stark mit der brasilianischen Nationalmannschaft in Verbindung gebracht. Höchstwahrscheinlich aufgrund seines guten Verhältnisses zu seinen Schützlingen bei Real Madrid (Vinicius Junior, Rodrygo, Endrick und Eder Militao). Es wäre eine erste letzte Weltmeisterschaft als Cheftrainer für Carlo Ancelotti, die er 2026 noch einmal an der Seitenlinie begleiten und vielleicht sogar gewinnen dürfte?

Bis dahin ist allerdings noch mehr als genug Zeit und ob es Don Carlo mit den Brasilianern zu Nummer sechs, vor unserer Nummer fünf schafft, klingt für mich wie eine dieser absolut unrealistischen Wetten mit utopischen Quoten. Der Fußball schreibt aber schließlich die komischsten Geschichten und für Ancelotti wäre es ein Abschied auf aller größter Bühne.

Dabei hat er überhaupt keine Bühne nötig.

Eine Auflistung der Titel, die der 65 Jährige zusammengesammelt hat, darf im Anschluss natürlich nicht fehlen.

ALS SPIELER

  • 2 Europapokale der landesmeister

  • 2 weltpokalsiege

  • 2 uefa cup siege

  • 3 nationale meisterschaften

  • 4 nationale pokalsiege

  • 1 super cup sieg

ALS TRAINER

  • 5 Champions League Titel

  • 3 Klub Weltmeisterschaften

  • 5 UEFA Super Cup Siege

  • 6 NATionale meisterschaften

  • 4 Nationale pokalsiege

  • 6 supercup siege

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MIA SAN NIMMA MIA

Ein Identitätsverlust an der säbener straße? UNvorstellbar unerhört und doch gar nicht so abwegig, wenn man die letzen jahre in münchen anschaut…

Es ist so unausweichlich wie jeder zusätzlich unangebrachte Kommentar von Uli Hoeneß über einen Spieler, nach dem unmittelbaren Ausscheiden aus der Königsklasse (Der arme Juan Bernat).

Sinneswandel und charakteristische Entwicklungen macht jeder von uns im Leben mindestens einmal durch. Manchmal sogar etwas häufiger und das ob man es möchte, oder nicht. Man wird immer wieder mit Veränderung konfrontiert und muss sich im Umgang damit beweisen.

Solche Wandel finden, relativ regelmäßig, auch im Fußball statt, nämlich etwa alle 10 bis 15 Jahre. Das wird dann im Fachjargon als “Kaderumbruch” betitelt und gibt vor, ob dieser nächste Abschnitt erfolgreich wird, oder ob die eigenen Fans noch eine Weile auf eine frustfreie Saison warten müssen.

Dafür verantwortlich ist dann der Sportdirektor und sein um ihn stehendes Team an Scouts und Experten. Fast wie mit der Vorbereitung einer Hausarbeit. Die Recherche und die Präparation diktieren meist das Ergebnis. Aber natürlich gibt es auch hier diejenigen die es immer wieder hinbekommen und auch diejenigen, die trotz Vorbereitung alles vergeigen. Machste nichts.

Ganz einwandfrei gelingt das natürlich nicht jeder Mannschaft und unter diesem Thema, könnte man sehr schnell die wirtschaftlichen Machtgefälle zwischen den Vereinen und den jeweiligen Spielklassen ansprechen. Dieser Lobbyismus ist aber ein Punkt für ein ganz anderes Mal.

Ich möchte mich mehr auf die Männer von der Säbener Straße konzentrieren. Die hatten, um diese Übergänge mit einer Art Bauplan anzugehen, eine Transferphilosophie entwickelt, um sich sportlich und wirtschaftlich Nachhaltig in der nächsten Etappe aufzustellen. Dieser Plan sah vor einen Kader aus größtenteils deutschen Spielern aufzustellen, der im Optimalfall die sportliche Elite aus dem eigenen Land zusammenbringen würde. Immer aber unter dem Vorsatz klug zu investieren und niemals notgedrungen zu hohe Ablösesummen zu bezahlen. Bis 2019 hatte der FC Bayern diese Philosophie musterhaft verfolgt. Javi Martinez (2013 für 35 Millionen aus Bilbao gekommen) und Corentin Tolisso (im Sommer davor für 40 Millionen aus Lyon gekommen) standen bis dahin, noch als teuerste Einkäufe in der Bayerngeschichte fest.

Der Sommer der Saison 2019/20, sprich die Vorbereitung die die Bayern mit Niko Kovac angetreten hatten (im Winter mit Hansi Flick, seinem Co-Trainer, ersetzt), gab den Startschuss für den Identitätsverlust, den der Rekordmeister seitdem betreibt. Lucas Hernandez, ein junger und defensiv extrem versierter Linksverteidiger, wurde von dem damaligen Sportdirektor Hasan Salihamidzic, für die schlichte Summe von 80 Millionen Euro aus dem Wanda Metropolitano (damaliges Stadion von Atletico Madrid) geholt. Irgendwie überhaupt nicht Bayern-Like einen Franzosen für eine Rekordsumme einzukaufen, die davor bei gerade einmal der Hälfte stand.

Das war also der erste Streich, den Hasan Salihamidzic und all die großen Namen, die ihn beim FC Bayern noch begleiten oder folgen würden, vornahmen. Es ließ aber gar nicht lange auf sich warten und schon im nächsten Sommer leistete man sich den nächsten Spaß in Form von Rechtsverteidiger Bouna Sarr. Für Acht Millionen Euro kam der Senegalese aus Marseille und avancierte zum wahrscheinlich besten Bankwärmer den die Münchner seit dem ersten Triple 2013 gesehen haben. Mit beachtlichem Gehalt (Schätzungsweise zwischen zwei und drei Millionen zuzüglich Bonuszahlungen) und ganzen 33 Teileinsätzen, sprechen die Zahlen klar für den gebürtigen Franzosen. Vier Jahre später war das Kapitel auch wieder vorbei. Wirtschaftliche Meisterleistung.

Es geht mir bei der Benennung dieser Jungs überhaupt nicht um die Verleumdung der beiden Profisportler. Vielmehr geht es mir um die Kritik an der Transferstrategie und dem Entscheidungsethos der Herren aus München. Da gibt es noch viele andere Namen die aufgezählt werden könnten.

Der Ablösefreie Abgang von Robert Lewandowski beispielsweise, der statt mit einem Ersatz aus der Bundesliga, mit einem 100 Millionen Euro teuren über 30 Jährigen Harry Kane ersetzt wird. Nichts gegen Kanes Individuelle Qualität, dennoch wirkt der Transfer eben weniger wie ein durchdachtes Vorgehen, als ein panisches “Machtgeprotze”. Man müsse eben viel Ausgaben um an der Spitze mithalten zu können. Das stimmt allerdings nur wenn man es planlos macht.

Jüngst durfte auch die bayrische Identifikationsfigur schlechthin seinen Kopf hinhalten. Nicht nur wird Thomas Müllers Vertrag im kommenden Sommer, nach eigentlicher öffentlich ausgesprochener Versicherung, nicht weiter verlängert. Er musste sich auch noch fast eigenständig gegen die zurecht empörten Medien stellen und sein runtergespieltes Verständnis erklären, um seinen nachvollziehbaren Frust zu kaschieren. Einen kleinen Hieb erlaubte er sich im letzten Interview dennoch, als er seine Akzeptanz über die Entscheidung, direkt an den Aufsichtsrat und den Vorstand dirigierte. Klare Schuldverteilung, Herr Müller.

Es sind letztendlich viele Dinge, die dazu beitragen, eine eingeschlagene Linie zu verlassen. Was mich allerdings extrem wundern lässt, wie so viele Entscheidungen auf diesem Niveau getroffen werden können, ohne diese Abwanderung zu bemerken. Egal ob es die zu lange Amtszeit von Oliver Kahn, oder die eindeutig ungerechtfertigte Kündigung Julian Nagelsmanns ist, die dann mit einem weiteren unpassenden Thomas Tuchel aufgefüllt wird, und die Fehlerkette am Ende aber nur noch größer werden lässt.

Die Art und Weise wie sich ein Verein wie der Rekordmeister aus München präsentiert hatte, stand für Stolz und Respekt für die eigenen Werte und die selbst aufgestellten Ideale. Ganz Egal ob Medial oder Intern, im Umgang mit Spielern oder Verantwortlichen. All das spielt für den modernen FC Bayern eine scheinbar immer kleinere Rolle, genau wie Bouna Sarr in seinen Vier Jahren an der Isar.

Aber so ist eben der Fußball und statt sich weiterhin darüber aufzuregen, dass nun Max Eberl derjenige sein darf, der lieber einen inkonstanten Leroy Sané als einen erfahrenen Thomas Müller in der Kaderplanung integriert, wünsche ich mir und auch dem FC Bayern, dass der nächste Abschnitt besser wird.

Schließlich kann man aus den eigenen Fehlern ja nur lernen. Oder?

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